Arequipa, la Ciudad Blanca

Alpaca- Herde am Colca Canyon
Alpaca- Herde auf dem Weg zum Cruz del Condor


Caņon del Colca

Von Arequipa aus unternahm ich eine zweitägige Tour zum spektakulären Colca- Canyon:
Er liegt ca. 150 Kilometer nördlich von Arequipa und ist eines der "Musts" im Rahmen eines Arequipa- Aufenthalts. An manchen Stellen ist der Canyon über 3000 Meter tief, was ihn zu einen der tiefsten Canyons der Welt macht. (Dieser Titel gebührt dem nicht weit entfernten, aber unzugänglicheren Caņon del Cotahuasi mit bis zu 4000(!) Metern). Im Vergleich dazu gibt sich sogar der Grand Canyon in Arizona mit einem Höhensprung von maximal 1.800 Metern relativ bescheiden.
In Arequipa bieten unzählige Reiseagenturen Tages- und Zweitagesausflüge zum Colca für ca. 20 US$ an, wobei ich von den Eintagestouren nur abraten kann, da das einfach viel zu stressig ist. Angenehmer ist da schon die Zweitagestour mit einer Übernachtung in der kleinen Ortschaft Chivay am Eingang zum Caņon.


Blick in den Colca Canyon
Blick in den Caņon del Colca

1. Tag: Arequipa - Chivay

Um 8:30 Uhr wurde ich vom meinem Hostal abgeholt. Wir waren 10 Mann in unserem Van, so daß unser Gepäck auf's Dach verstaut werden mußte. Durch die Armenviertel im Norden Arequipas ging es vorbei am Vulkan El Misti in Richtung Chivay. Nach einer guten Stunde Fahrt endete die Asphaltstraße, und wir fuhren von nun an nur noch auf Schlaglochpisten. Die Staubentwicklung war in der salztrockenen Landschaft enorm, und nach kurzer Zeit gaben wir unsere halbherzigen Versuche auf, die Fenster dicht zu kriegen. Die Straße führte uns über mehrere Pässe, wobei der höchste, der Pata Pampa -Paß, auf 4.800 Meter lag. Unterwegs sahen wir viele Alpaca- und Lamaherden, aber auch einige der scheuen, weil wilden Vicuņas. Am späten Mittag erreichten wir Chivay am Eingang des Colca- Canyons.


Von Erdbeben erschütterte Kirche in Maca
Die durch Erdbeben schwer in Mitleidenschaft gezogene Kirche in Maca

Zum Mittagessen steuerten wir eines der überteuerten Touristenrestaurants an. Davon kann ich nur abraten, denn meistens gibt es um die Ecke kleine, sehr gute Kneipen, die für wenig Geld authentisches Essen der Region anbieten. Monique und Joris, zwei Holländer mit denen ich später noch den El Misti besteigen sollte, und ich entschieden uns für ein kleines, unscheinbares Restaurant in einer Seitengasse, weil dort viele Einheimischen einkehrten. Für 3 Soles (umgerechnet 2 DM) gab's dann eine Suppe, als Hauptgericht leckeres Alpaca- Fleisch mit Reis, und sogar noch eine Nachspeise. Wirklich gut!

Kinder am Colca Canyon
Am Nachmittag besuchten wir das naheliegende Thermalbad La Calera. Das nach dem Austritt aus dem Fels noch 80 Grad heiße Quellwasser wird hier solange durch ein offenes Kanalsystem geleitet, bis es auf angenehme 40 Grad abgekühlt ist. Es gibt ein getrenntes Becken nur für Touristen, wodurch die Gefahr von Diebstählen gering gehalten werden soll. Naja... . Auf jeden Fall lohnte sich der Besuch und man konnte hier mal wieder so richtig entspannen, um nicht zu sagen, es kam richtiges Badewannenfeeling auf.
Wir wurden in das Hotel La Casa de Lucila in Chivay einquartiert, nur einige Meter vom Plaza de Armas entfernt. Die Zimmer waren sehr ordentlich, es gab 24h- Warmwasser, und die Betten hatten genug warme Decken für die anstehende, eiskalte Nacht. Chivay lag immerhin auf einer Höhe von 3.600 Meter über dem Meeresspiegel.

Abends ging es zum Dinner in ein Restaurant in Chivay. Ich "seilte" mich wieder ab, ging in eine der hervorragenden lokalen Kneipen und bestellte dort ein Dreigängemenue mit Getränke für gerade 'mal 5 Soles (3 DM). Für die Touristen wird in Chivay allabendlich eine Peņa (Fokloremusik) aufgeführt, die man sich anschauen sollte.

Kondor


Auf der nächsten Seite fahren wir zum Mirador Cruz del Condor, wo wir den König der Anden, den riesigen Kondor beobachten.



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