In unmittelbarer Nachbarschaft des Zion Nationalparks liegt ein kleiner State Park, dessen herrliche Sanddünenlandschaft so unvermittelt zwischen den mächtigen Bergmassiven der White Cliffs und Vermilion Cliffs auftaucht, daß man den Verdacht nicht los wird, es habe sich hier jemand einen ganz privaten - zugegebenermaßen überdimensionalen - Sandkasten angelegt. ;-)
Doch ganz so ist es dann doch wieder nicht gewesen, denn verantwortlich für die Entstehung der heutigen Dünenfelder
ist der Navajo Sandstein der umgebenden Bergketten,
der hier im Laufe der Jahrtausende durch Erosion abgetragen wurde.
Der resultierende, besonders feinkörnige Sand wurde vom Wind erfasst und in der geschützt liegenden Senke der
Coral Pink Sand Dunes angehäuft (Venturi - Effekt).
Ähnliche Dünenfelder kleineren Ausmasses findet man z.B. auch in den Coyote Buttes (Vermilion Cliffs Wilderness)
oder aber im GSENM. Ihre intensive Farbe verdanken die Sanddünen übrigens dem Hämatit, einem rotbraunen
Eisenoxid, das bei vielen Felslandschaften des Colorado Plateaus für die herrlichen Rottöne
verantwortlich ist.
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Orientierung
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Übersichtskarte |
Da die Coral Pink Sand Dunes vom Staate Utah verwaltet werden, ist hier - wie auch bei allen anderen State Parks - der Golden Eagle bzw. National Park Pass nicht gültig. Man kommt daher nicht umhin, die 5 US$ Eintritt (Stand Nov.03) zu bezahlen. Diese sind aber gut angelegt, denn vergleichbare Dünenlandschaften findet man erst wieder im Death Valley (CA) oder aber im Great Sand Dunes National Monument in Colorado.
Footprints by Karsten ;-)
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Startet man seine Wandertour vom Parkplatz aus, findet man sich in wenigen Minuten bereits inmitten herrlicher
Sanddünen wieder. Von den Parkverwaltung wurde hier ein knapp einen Kilometer langer Lehrpfad angelegt, der
einige Einblicke in die Entstehung, sowie die Flora und Fauna des Parks gibt. |
Lässt man seinen Blick über die Dünenlandschaft schweifen, so werden einem schon nach kurzer Zeit
die Spuren eines der wohl bekanntesten und zumeist in Scharen auftretenden Vertreters der Parkfauna auffallen,
dem hier endemischen OHV (Off Highway Vehicle). *gg*
Die Coral Pink Sand Dunes sind nämlich zugleich ein Eldorado für alle Geländewagen-
und Buggy- Fans. Große Teile des Parks sind mit Trails und 4WD- Tracks durchzogen, und auch das Befahren
der Dünen ist unter Einhaltung entsprechender Auflagen erlaubt. Besonders in der Ferienzeit und an Wochenenden
kann man sich hier als Wanderer schon etwas "unwohl" fühlen, wenn um einen herum die Buggys
von Düne zu Düne springen. :-)
Und so sind die Meinungen darüber auch zwiespältig, denn während Landschaftsfans die OHV wohl
eher als Belästigung betrachten, ist es besonders für Einheimische das "Spaßmobil" schlechthin.
Um eine anhaltende Konfrontation von vornherein zu vermeiden hat die Parkverwaltung einen Bereich abgegrenzt,
der für motorisierte Fahrzeuge jeglicher Art gesperrt wurde.
Betrachtet man allerdings die Größenverhältnisse, so wird die Gewichtung
offensichtlich: Während gut 100 Hektar der Parkfläche für OHVs gesperrt sind, ist deren Benutzung auf knapp 500
Hektar erlaubt. ;-) Doch grundsätzlich ist genug Platz für alle, und auch das Beobachten der OHVs
soll eine durchaus interessante und kurzweilige Angelegenheit sein!
Die Gottesanbeterin oben ist mir übrigens kurz unterhalb der höchsten Sanddüne über den Weg gelaufen. Hab' ja hier mit so ziemlich jedem Getier gerechnet, aber mit einer Gottesanbeterin nun wirklich nicht! Hätte ich eigentlich eher dem tropischen Regenwald zugeordnet. Naja, hoffe mal, sie hat wieder zurückgefunden... :-))
FotografiertippsDes einen Freud, des anderen Leid! Das werden sich wohl auch die Landschaftsfotografen beim Anblick der zahllosen Spuren im Sand denken. In der Hauptsaison sind die Dünen nämlich richtiggehend übersät mit Reifen- und Fußspuren, die sich natürlich nicht sonderlich gut auf den Foto machen. Und so muss man schon ein wenig suchen, bis man eine noch "jungfräuliche" Sanddüne findet.
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Um einiges einfacher hat man es diesbezüglich allerdings, wenn man dem Park in der Nebensaison einen Besuch abstattet.
Auch ein vorangegangener Regenschauer kann da Abhilfe schaffen. ;-) |
Aufstieg zur höchsten Düne des Parks |
Unnötig zu erwähnen, daß man bei einer Fotosession innerhalb der Sanddünen äußerst
sorgsam mit seiner Fotoausrüstung umgehen sollte, denn bekanntlich ist Sand neben Salzwasser der ärgste
Feind des Fotografen. Bei windigen Verhältnissen würde ich die teure Kamera besser im Auto lassen,
denn der besonders feinkörnige Sand kriegt auch die beste Dichtung klein.
Schlusswort
Ein Abstecher zu den Coral Pink Sand Dunes lohnt sich meines Erachtens in jedem Fall. Vorallem Familien
werden sich hier pudelwohl fühlen. Logiert man in Springdale, so empfehle ich einen Besuch auf den
späten Nachmittag zu legen. Bereits nach 1,5 Stunden Fahrzeit kann man beginnen, seine Sandburg zu
bauen.
Für Fotografen ist ein Besuch während der Golden Hour natürlich Pflicht.
| Copyright 1999-2003 Karsten Rau | Letzte Änderung: 09. Mai 2003 |