Der Inka- Trail nach Machu Picchu

Unser Führer Francisco

Abschluß der Inkatrail- Tour sollte eine Führung durch Machu Picchu werden, die bereits im Preis enthalten war. Am Haupteingang wurden wir unserem Guide Francisco vorgestellt, der aussah wie die Inkarnation des letzten Inkaherrschers. Er begrüßte uns in einem bedächtigen aber korrekten Englisch. Es sollten zwei kurzweilige Stunden werden, da Francisco es immer wieder verstand, uns mit seiner Ausstrahlung und seiner Begeisterung für die Ruinenstadt anzustecken. Mit seinen beiden Lieblingssätzen "Open your eyes... wide!" und dem nicht ganz korrekten "Look at a this!" forderte er uns immer wieder zum Zuhören auf.

Amüsant wurde es immer dann, wenn Francisco in die Esoterikschiene abschweifte. Da hatten dann auf einmal Felsen magische Kräfte, andererorts sollten wir minutenlang meditieren usw. Wer's mag...



Im Palastviertel
Die mörtellose Außenmauer des Sonnentempelbezirks


Erstes Ziel unserer Führung war das Palastviertel mit dem Sonnentempel und dem Mausoleum der Könige. Hier wurden 1911 vom Machu Picchu- Entdecker Hiram Bingham zwei vornehm gekleidete und mit Gold- und Silberschmuck behangene Mumien entdeckt. In der näheren Umgebung wurden später bei Ausgrabungen weitere, überwiegend weibliche Mumien und Skelette gefunden.
Oberhalb der Grabkammer liegt der halbkreisförmige Sonnentempel (Sumuturhuasi). Zwischen den mörtellosen, exakt behauenen Steinen der Außenmauer paßt keine Rasierklinge mehr. Sie gelten als architektonische Meisterleistung und erinnern mich von der Qualität an die ebenso fein bearbeiteten Mauern der Ahus auf Rapa Nui. Diese Ähnlichkeit war für den Osterinselforscher Thor Heyerdahl auch Bestandteil seiner These der Besiedlung Rapanuis durch Südamerika (die jedoch mittlerweile von der Fachwelt angezweifelt wird).
Vorbei am zweistöckigen Palast der Prinzessin und dem Incahuasi (königlicher Palast) gingen wir weiter zum Heiligen Platz (Inticancha).


Der Tempel der drei Fenster
Der Tempel der drei Fenster


Er wird vom Palast des Hohen Priesters, dem mächtigen Haupttempel, dessen Mauern bis zu einem Meter dick sind, und dem Tempel der drei Fenster umgeben. Dieser verdankt seinen Namen den drei trapezförmigen Fenstern, die von riesigen Steinquadern gebildet werden.
Von hier hat man einen schönen Blick auf die Unterstadt Hurin und das Sonnenfeld (Intipampa). Der große, rechtwinklige Platz trennt den Palast- und Tempelbezirk von den Wohn- und Arbeitsvierteln.


Blick auf das Sonnenfeld (Intipampa)
Blick auf das Sonnenfeld (Intipampa) und das Wohn- und Arbeitsviertel


Abschluß unserer Führung bildete der im Norden der Anlage liegende Heilige Felsen oder auch Tempel der Pachamama (Mutter Erde). Der gewaltige Felsblock ist 7 Meter lang und 4 Meter hoch. Seine Kontur ähnelt nach links der eines Fisches und nach rechts der eines Meerschweinchens. Francisco erzählte uns von der spürbaren Energie, die vom heiligen Felsen ausgehe. Man müsse nur einige Minuten mit beiden Händen und geschlossenen Augen den Fels berühren um sie in sich aufzunehmen zu können. Also, ich hab's nicht probiert...
Hinter dem Felsen beginnt der Aufstieg zum Huayna Picchu, den ich mir für den nächsten Tag vorgenommen hatte. Ich wollte nämlich unten im Tal in Aguas Calientes übernachten, um einen weiteren Tag für die Besichtigung der Ruinen zur Verfügung zu haben.

Kondor


Auf der nächsten Seite kannst Du mit mir auf den Gipfel des Huayna Picchu klettern.


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Copyright 1999-2002   Karsten Rau   Letzte Änderung: 20.Juli 2000