Die Ana Kakenga ist eine der interessanteren Touristenhöhlen auf Rapa Nui und auf jeden Fall
einen kurzen Abstecher wert - vorausgesetzt man findet auch den versteckt liegenden, schmalen Eingang! ;-) Die Höhle wird auch
als "Zweifensterhöhle" bezeichnet (span. Cueva de Las Dos Vendanas), da sie zwei natürliche Felsöffnungen
zum Meer hin besitzt, von denen man einen herrlichen Ausblick auf die tief unter einem tosende Brandung, sowie die kleine,
vorgelagerte Insel Tautara hat.
Im Gegensatz zu den anderen, bekannten Touristenhöhlen wie z.B. die Ana Te Pahu oder auch
die Ana Kai Tangata, ist die Erkundung der Zweifensterhöhle doch ein klein wenig anspruchsvoller und vermittelt
deshalb einen ersten kleinen Vorgeschmack auf das, was dem ambitionierten Höhlenfan auf Rapa Nui erwartet.
Wer bereits bei der Begehung der Ana Kakenga größere Probleme oder vielleicht gar Platzangst bekommt,
sollte am besten einen weiten Bogen um die anspruchsvolleren Höhlen machen. ;-)
Die Ana Kakenga liegt direkt an der Westküste, ca. dreieinhalb Kilometer nördlich des
Ahu Tahai, und ist mit einem fahrbaren Untersatz oder auch per pedes problemlos zu erreichen.
Hierzu folgt man von Hanga Roa kommend, der mit Schlaglöchern übersäten Küstenstraße
Richtung Norden bis zu der kleinen vorgelageten Motu Tautara (eigentlich sind es zwei).
Kurz vor Erreichen der Insel zweigt vor einer Rechtskurve ein unscheinbarer Weg nach links in Richtung Küste ab. Diesem folgt man
noch einige Meter nach Westen, bis der Weg in einer 90°-Rechtskurve nach Norden dreht. Der versteckt liegende Eingang in die
Höhle befindet sich in einer kleinen Senke wenige Meter links der 90°-Kurve.
Dieses Foto zeigt
die 90°-Kurve. Der Mann steht gerade in der kleinen Senke und inspiziert den Höhleneingang.
Für eine Begehung der Ana Kakenga benötigt man unbedingt eine Taschenlampe, da der erste Teil der Lavaröhre
bis kurz vor Erreichen der beiden Felsfenster stockdunkel und obendrein recht niedrig ist.
Der Einstieg in die Höhle ist zwar nicht ganz so wild, wie es der winzig wirkende Eingang auf dem ersten skeptischen Blick
vermuten lässt, dennoch erfordert er schon ein wenig Hand anlegen. Während kleinere, schlanke Begeher bei dieser
Höhle ganz klar im Vorteil sind, werden sich Beleibte hingegen nur mit viel Mühe durch das Felsloch zwängen
können. Aspiranten, die mit dem
Astralkörper eines Sumoringers oder Fast Food Junkies gesegnet sind, werden aber garantiert steckenbleiben. ;-)
Erst einmal in der Höhle, sollte man sich kurz die Zeit nehmen, um seine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen.
Beim Weitergehen immer ein Auge auf die niedrige Decke haben, denn zu leicht bleibt man mit dem Kopf an herabhängenden
Felsnadeln hängen! Wer dabei den kürzeren ziehen wird, brauche ich Euch wohl nicht erst noch zu sagen. ;-)
Bereits nach wenigen Metern sieht man den ersten zaghaften Lichtschein, der sich von den beiden Felsöffnungen in die hintere
Höhle verirrt hat. Dieser wird nun mit jedem Schritt heller, und schon bald erblickt man die beiden Fenster, die der
Höhle ihren Namen gaben. Die Lava Tube endet direkt in der Steilküste und bildet hier zwei Öffnungen mit einem Durchmesser von vielleicht
je eineinhalb Metern, durch die sich die Lava in das Meer ergoss. Ein Hinunterklettern zum 10 Meter tiefer liegenden Meer
ist von hier aus nicht möglich bzw. gefährlich, und so wäre auch ein Absturz fatal.
Von den beiden Felsöffnungen hat man einen herrlichen Ausblick auf die tief unter einem liegende Brandung und die kleine
Insel Tautara.
Für Aufnahmen der beiden fotogenen Felsenfenster benötigt man vorallem einen starken Blitz, damit bei richtiger Belichtung
des Meeres bzw. der Brandung auch der felsige "Fensterrahmen" noch ein klein wenig Zeichnung bekommt und nicht vollends
zum Scherenschnitt mutiert. Auch ein, zwei Belichtungsreihen bieten sich hier an. In der Bildbearbeitung wirkt bei solch starken
Kontrasten das HDRI- Verfahren kleine Wunder.
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Blick auf die vorgelagerte Motu Tautara |
Copyright 1999-2006 Karsten Rau | Letzte Änderung: 05. April 2006 |