Ich empfehle die Rundtour gegen den Uhrzeigersinn zu laufen, da man ansonsten
gleich zu Beginn einen steilen Anstieg auf 1.300m bewältigen muß.
Mitnehmen sollte man einen kleinen Daypack mit seiner Regenkleidung, etwas zu trinken
und, falls vorhanden, einen Trekkingstock. Wer will kann auch etwas zu Essen einpacken, denn
unterwegs gibt es mehrere Möglichkeiten für eine Rast bzw. ein Picknick.
Wie bei allen Touren auf Réunion sind Wanderstiefel, besonders bei feuchten Bedingungen,
Pflicht. Unterwegs muß man u.a. auch ein paar kurze Eisenleitern erklimmen.
Bereits nach zehn Minuten erreicht man das Kiosque du Cap Noir, ein kleines Pavillion
mit einigen Bänken sowie einer Informationstafel. Von dort hat man einen der spektakulärsten
Ausblicke in den Talkessel.
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Das Netz einer Seidenspinne samt Hausherrin |
Der Trail schwenkt hinter dem Kiosque nach Osten und verläuft für die
nächsten 500 Meter nahezu ohne Höhenänderung. Man wandert dabei
durch die für Réunion so typische Pflanzenwelt bestehend aus mächtigen Agaven,
mit Baumfarnen behangenen Tamarinden und wildem Wein. Und zwischendrin funkelt immer mal wieder
das kunstvoll gewebte Netz einer Seidenspinne...
Nach einer weiteren Viertelstunde beginnt der Anstieg zur Roche Verre Bouteille.
Dabei wurden vom ONF an einigen Stellen kurze Eisenleitern angebracht. Sie sind vorallem
bei feuchter Witterung hilfreich. Schon kurz darauf erreicht man eine markante Felsnadel,
die Roche Verre Bouteille. Naja, wie 'ne Flasche aus Glas sieht er zwar nicht
gerade aus, aber vielleicht gäbe sich das ja nach einigen Verres du vin. *g*
An der Felsnadel kreuzen wir die Hauptwanderroute GR2. Man kann nun weiter gen Osten in
Richtung der Roche Ecrite laufen (am besten als Zweitagestour planen), oder über den Kamm
zurück zum Parkplatz wandern (20 min).
Prachtexemplar einer weiblichen Nephila |
Seidenspinnen (Nephila)
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Doch nun zu den guten Seiten der Nephila: Sie ist trotz ihrer nahezu perfekten, weil furchteinflößenden
Mimikri völlig ungefährlich. Auch habe ich nie eine Seidenspinne außerhalb ihres Netzes oder gar
in einem Zimmer gesehen. Übrigens, das Männchen der Palm Spider ist nur wenige Millimeter groß und
fristet ein gefährliches Dasein. Oftmals landet der Freier nämlich selbst auf dem Speisetisch der
Hausherrin.
Copyright 1999-2002 Karsten Rau | Letzte Änderung: 20. November 2001 |