Die Cottonwood Canyon Road ist einer der drei Hauptverbindungswege, die das GSE- National Monument in Nord-Süd - Richtung durchqueren. Neben der Skutumpah Road (BLM Rd #500) im Westen, die Kanab / Glendale mit Cannonville verbindet, und der Smokey Mountain Road (BLM Rd #300) im Osten zwischen Big Water und Escalante, ist es vorallem die Cottonwood Canyon Road (BLM Rd #400), die nicht nur von den Locals gerne als Abkürzung zwischen der Highway 89 im Süden und der Highway 12 im Norden genutzt wird. Die Cottonwood Canyon Road ist aber zugleich auch eine der schönsten Scenic Backways des National Monuments, weshalb sie auch für Touristen eine durchaus überlegenswerte Alternative auf ihrem Weg zum Bryce Canyon und Capitol Reef Nationalpark darstellt.
Fährt man auf der Highway 89 in Richtung Kanab, so befindet sich die ausgeschilderte Abzweigung der Cottonwood Canyon Road gute vier Meilen hinter der kleinen Ortschaft Churchwells, zwischen den Mile Markern 17 und 18. Ist man hingegen in Richtung Page unterwegs, sollte man seinen Blinker 3 Meilen östlich der Paria Contact Station betätigen.
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Nur wenige Meter nördlich der Kreuzung kommt man zu einem überdachten Infoschild
mit einer Karte und allgemeinen Hinweisen zum Cottonwood Canyon. Aktuelle Informationen zum
Strassenzustand und der Befahrbarkeit sollte man sich aber zuvor besser bei den Rangern der
Paria Contact Station einholen. |
(Kartengrundlage: Übersichtskarte Grand Staircase / Escalante NM, Bureau of Land Management) |
Hierzu eine kleine Anektode aus meiner USA- Tour im November 02:
Ungefähr zur Halbzeit
- ich befand mich gerade im Raum Page - gab es den ersten und zugleich einzigen Regenschauer während
des gesamten Urlaubs (siehe meinen Bericht zu den White Rocks).
Den darauffolgenden Tag wollte ich auf der Cottonwood Canyon Road bis zum Yellow Rock Valley
fahren, um dort eine kleine Wandertour zu starten. Die Dirt Road schien wieder abgetrocknet zu sein,
denn sie war auf den ersten Meilen problemlos zu befahren.
Nachdem allerdings die zu Beginn eher sandigen Böden durch Lehmschichten abgelöst wurden,
geriet mein Jeep bei der ersten noch gemäßigten Abfahrt bereits mächtig ins Schlingern,
und Reifen und Radkästen waren im Nu dicht. Dank des Allradantriebs konnte ich zwar
vorsichtig weiterfahren, kam allerdings nur noch im Schneckentempo voran. Unten in der Senke erspähte ich
bereits von weitem einen Pkw, dessen vier Insassen damit beschäftigt waren,
das anscheinend festgefahrene Auto wieder flott zu kriegen. Da die Piste nun immer schmieriger wurde, und
auch die Farbe der Fahrbahn ein alarmierendes Schwarzbraun annahm, ließ ich meinen Jeep
sicherheitshalber vor der letzten Passage stehen und lief ihnen zu Fuß entgegen.
Es waren vier junge Kerle aus Italien, die beim Anblick meines Jeeps sichtlich erleichtert schienen.
Da sich allerdings herausstellte, daß weder sie noch ich ein Abschleppseil im Auto hatten, blieb uns
nichts anderes übrig, als es noch einmal mit Schieben zu versuchen. Nachdem wir die halbe Senke
umgepflügt hatten, konnten wir den Pkw schließlich aus der "Lehmfalle" befreien. Ein Umkehren war
allerdings nicht mehr möglich, denn die Auffahrt hätten sie wohl definitiv nicht mehr geschafft,
und so machten sich die vier gezwungenermaßen auf den Weiterweg.
Ob, wie und wann sie es geschafft haben, weiß ich nicht, hätte mich aber schon
mal interessiert. ;-) Ich selbst kehrte an diesem Tag vorsichtshalber wieder um, doch drei Tage später sollte ich
die gesamte Strecke erneut in Angriff nehmen...
![]() Schlammloch auf der Cottonwood Road |
Tja und wie die Fotos verdeutlichen, gab es überraschenderweise selbst vier Tage nach dem
(zugegebenermaßen heftigen) Gewitterregen immer noch einige schlammige Passagen entlang der
Cottonwood Canyon Road, die selbst meinem allradgetriebenen Jeep einige Probleme, und mir einige Kopfschmerzen
bereiteten. Aber um es noch einmal klar zu stellen: 99% der Strecke waren bereits wieder abgetrocknet und
problemlos zu befahren.
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Das letzte Schlammloch wenige Meilen vor dem Grosvenor Arch hatte es wirklich noch einmal in sich. Selbst nach mehrmaligem Begutachten der Passage war ich mir nicht sicher, ob ich mit meinem Jeep da durchkommen würde. Da ich aber so kurz vor dem Ziel nicht wieder den ganzen Weg zurückfahren wollte, ließ ich es schließlich doch darauf ankommen. Ein wenig zurücksetzen, Differentialsperre rein und mit Schwung ging's ab ins Schlammbad. Natürlich ließ mich auch hier mein "großer Indianerhäuptling" nicht im Stich, bzw. im Schlamm stecken, und "suhlte" sich langsam aber stetig durch den Dreck. Die unvermeidliche Schlammpackung war beeindruckend (siehe auch letztes Foto auf der dritten Seite), und noch Tage später war mein Grand Cherokee damit die Show auf dem Hotelparkplatz in Page! :-)
| Copyright 1999-2003 Karsten Rau | Letzte Änderung: 05. April 2003 |