Cottonwood Canyon Road, Copyright

Brigham Plain Road

Der spektakulärste, weil zerklüftetste Bereich des Cockscomb liegt wenige Meilen nördlich des Zusammenflusses des Cottonwood Wash mit dem Paria River. Hier türmen sich die Felsschichten zu den typischen, zackenförmigen Erhebungen auf, deren verblüffende Ähnlichkeit mit einem Hahnenkamm zugleich Namensgeber war.

Blick auf den Cockscomb
Vom Aussichtspunkt oberhalb der Brigham Plain Road hat man einen
herrlichen Ausblick auf die Abbruchkante des Cockscomb ("Hahnenkamm")


Der Abzweig zur Brigham Plain Road (BLM #430) ist nicht ganz einfach zu erkennen, und daher sollte man am besten seinen Tageskilometerzähler zu Hilfe nehmen. Startet man an der Kreuzung zur Highway 89, so erreicht man die Mündung des Paria River nach 11,6 Meilen. Anschließend überquert man zwei Cattle Guards. Direkt hinter dem zweiten Eisengitter (bei ca. 14.0mi) zweigt rechts die Brigham Plain Road ab. Nach wenigen hundert Metern kommt man zu einer kleinen Senke, die im feuchten Zustand zur "Schlammfalle" werden kann. Man sollte die Mulde im Zweifelsfall auf jeden Fall erst einmal zu Fuß erkunden, denn der Morast ist um einiges tiefer als es den ersten Anschein hat. Ich wäre damals fast darin stecken geblieben, da der Jeep so tief im Dreck versank, daß der Unterboden bereits aufsetzte. Da ich aber vorsorglich mit relativ viel Schwung reinfuhr, ging es noch einmal gut, allerdings machte mein Kopf dabei unliebsame und zugleich heftige Bekanntschaft mit dem Fahrzeughimmel. (Wer also mal demnächst einen dunkelblauen Jeep Grand Cherokee als Mietwagen gestellt bekommt, und sich auf der Fahrerseite über 'ne heftige Wölbung im Dach wundert, hat garantiert "meinen" erwischt! *gg*)

Karte Brigham Plain Road
Kartenausschnitt Brigham Plain Road

Nachdem ich wieder zu mir gekommen war *g*, folgte ich der Dirt Road bis zu einem Gatter. Dieses sollte man so hinterlassen, wie man es angetroffen hat, also entweder geschlossen oder offen. Direkt dahinter beginnt der in Teilbereichen äußerst steile Anstieg zu den Brigham Plains.
Ich möchte eindringlichst davor warnen, diese Strasse bei feuchten Bedingungen zu befahren! Die im ersten Drittel der Strecke wirklich heftige Steigung, verbunden mit einigen ultraengen Haarnadelkurven erfordern selbst bei besten Bedingungen schon ein klein wenig Mut, im feuchten Zustand ist die Strasse definitiv lebensgefährlich. Das Problem ist hier - wie so oft - nicht einmal unbedingt die Auffahrt, sondern vorallem die spätere Rückfahrt. Ist das Auto erst einmal ins Rutschen geraten, ist es nicht mehr lenk- und abbremsbar, und schießt garantiert über die nächste Haarnadelkurve hinaus die Böschung hinunter.


Hier war es auch, wo ich zum ersten Mal wirklich happy war, daß mein Jeep ein Untersetzungsgetriebe hatte, denn die starke Motorbremse war bei der Abfahrt wirklich Gold wert, und so musste ich nur noch in den steilsten Passagen etwas mit dem Fuß nachhelfen.
Bei trockenen Bedingungen ist die Brigham Plain Road durchaus machbar, und für all diejenigen zu empfehlen, die ein klein wenig Nervenkitzel suchen. *g* Einen gut motorisierten 4WD sollte man aber schon haben, denn so einem "Spielzeug- SUV" geht hier ziemlich schnell die Puste aus. Während der Abfahrt ist ein behutsamer Einsatz des Bremspedals, sowie eine intensive Nutzung der Motorbremse bereits die halbe Miete.
Beim geringsten Zweifel bezüglich des Strassenzustandes, wie auch bei unsicheren Wetterverhältnissen, sollte man allerdings sicherheitshalber sein Auto hinter dem Gatter stehen lassen, und lieber zu Fuß die Meile bis zur Abbruchkante hochlaufen.

Brigham Plain Road
Die Brigham Plain Road

Während der Auffahrt hat man bereits die ersten herrlichen Ausblicke auf den Cockscomb und die Cottonwood Canyon Road. Ist man schließlich oben am Pass angekommen, empfehle ich, auf den nördlich gelegenen Bergsattel des Cockscomb zu klettern. Von dort hat man den mit Abstand schönsten Ausblick auf den "Hahnenkamm". Der Aufstieg ist nicht sonderlich schwierig, da man überwiegend auf griffigen Felsplatten läuft. Vom höchsten Punkt hat man - gutes Wetter vorausgesetzt - eine wahrlich fantastische Aussicht. Das erste Foto auf dieser Seite zeigt den Blick nach Norden. Am Horizont halb rechts erkennt man die Ausläufer der Escalante Mountains mit dem vorgelagerten Kodachrome Basin. Der dominierende Berg in der Bildmitte ist der gut 1.800 Meter hohe Castle Rock. Im Vordergrund erkennt man den Cottonwood Wash mit den aus Dakota Sandstein bestehenden Felszacken des Cockscomb. Spätestens jetzt weiß man auch, wie der "Hahnenkamm" zu seinem Namen kam.

Alter Baum
Alter Baum im prachtvollen Herbstkleid

Blickt man nach Westen, so erkennt man hinter dem Cottonwood Wash den Yellow Rock, eine markante Erhebung, deren Felsplatten wirklich einen hellgelben Farbton besitzen. Dieser ist mit dem benachbarten Yellow Rock Valley übrigens zugleich ein lohnendes Wanderziel. In der Ferne kann man bei gutem Wetter sogar No Mans Mesa und Mollies Nipple erkennen (die heißen wirklich so *g*).


Auf der nächsten Seite fahren wir weiter zum Grosvenor Arch.


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