Planung, Vorbereitung

Ein Großteil der in meinen Berichten beschriebenen Gebiete befindet sich im Backcountry Utahs und Arizonas. Eine Erkundung dieser Regionen abseits der Touristenpfade erfordert allerdings neben einer adäquaten Ausrüstung auch eine gewissenhafte Vorbereitung. Nachfolgend habe ich viele Tipps, Links und Empfehlungen zusammengestellt, die sich so im Laufe der Planung und Durchführung meiner Backcountry- Touren angesammelt haben.

Reiseführer
Kartenmaterial

Wer glaubt, er sei mit seinem Rand McNally oder einem elektronischen Strassenatlas für Utahs Backcountry ausreichend gerüstet, sollte schleunigst umdenken oder besser wieder zurück zum Grand Canyon South Rim fahren! ;-)

Maßstabsvergleich
Für's ernsthafte Hiken geht definitiv kein Weg an den USGS 7.5' Topo Quads im Maßstab 1:24.000 vorbei. Mit einigen Einschränkungen sind noch die USGS Topos im Maßstab 1:100.000 zu gebrauchen. Alle kleineren Maßstäbe sind aufgrund der hohen Generalisierung zu ungenau.
Um dies zu veranschaulichen, habe ich mir einmal die Mühe gemacht und einen definierten Kartenausschnitt am Beispiel des Alstrom Points (Lake Powell) in den drei gängigen USGS- Kartenwerken 1:24.000, 1:100.000 und 1:500:000 erstellt:
Der große Ausschnitt hat die 7.5' Quad (1:24.000) als Grundlage. Neben akkuraten Höhenschichtlinien und dem bezifferten Hochpunkt erkennt man links oben zudem noch sehr gut die 4WD- Dirt Road.
Diese ist zwar auf der Topo- Karte des Maßstabs 1:100.000 (links unten) auch noch als Strich enthalten, allerdings fehlen hier bereits der Hochpunkt, die Ortsbezeichnung, und ein Teil der Höhenschichtlinien.
Richtig "schlimm" wird es bei der topographischen Karte im Maßstab 1:500.000, in der das gesamte Gebiet kurzerhand zur einheitlichen, ebenen Landmasse verschmolzen, und der Alstrom Point im Zuge der Generalisierung völlig verschwunden ist.

Das Beispiel habe ich übrigens mit der TOPO!- Software von National Geographics erstellt. Mehr dazu weiter unten.


Einzelne Blätter des USGS 7.5'- Kartenwerks kann man sich entweder vorort bei den National Park Offices (z.B. Escalante, Zion) oder den Ranger Stations des BLM (z.B. Kanab, Paria) kaufen, oder aber im Internet downloaden, z.B. für Utah bei der Utah Division of Water Rights. So habe ich zum Beispiel alle Hikes meiner "Re-wave-al"- Tour im November 2002 mit diesen Karten vorbereitet, indem ich mir die benötigten Blätter downgeloadet, und mir die entsprechenden Kartenausschnitte ausgedruckt habe.

Die eleganteste (wenn auch teuerste) Variante ist der Kauf einer speziellen Kartensoftware, welche die USGS 7.5' Quads enthält. Derzeit gibt es mit den 3-D TopoQuads von DeLorme sowie den TOPO! State Series von National Geographic zwei namhafte Anbieter.
Ich selbst besitze seit Dezember 2002 die TOPO! Utah und bin damit absolut zufrieden. Die 6 CDs beinhalten neben der hervorragenden Bedienoberfläche die vollständigen USGS- Kartenwerke in den Maßstäben 1:24.000 (alleine schon über 1.500 Karten!), 1:100.000 und 1:500.000. Die Scanqualität der Karten ist hervorragend, Gimmicks wie 3D-Shading, Erstellung eines Höhenprofils für beliebige Routen oder umfangreiche Plotfunktionen runden die Sache ab. Zudem ist die Software voll GPS-kompatibel, was mich als Garmin Etrex- Besitzer umso mehr erfreut. ;-) Nahezu genial finde ich die Tatsache, daß National Geographic die komplette erste 7.5'- Reihe von Arizona sozusagen als Bonus mit aufgespielt hat! So sind auch die für mich besonders wichtigen Bereiche Coyote Buttes South, Cobra Arch, Page, etc. abgedeckt. Ein erstes Beispiel für die Anwendung der TOPO!- Software findet Ihr oben, weitere werden in den neuen Berichten folgen.


GPS

Neben einer vernünftigen Kartenausstattung ist eine zusätzliche Verwendung eines GPS- Empfängers für einige der hier beschriebenen Touren (z.B. Cobra Arch, The Notch TH, Brimstone Arch) sehr hilfreich, wenn auch nicht unbedingt erforderlich. Durch meine berufliche "Vorbelastung" als Vermessungsingenieur (in unserem Büro ist seit mehreren Jahren ein geodätisches Zweifrequenz GPS-System im Einsatz), spielte ich schon seit längerem mit dem Gedanken, mir so ein GPS- Handy zuzulegen. So richtig interessant wurde es für mich allerdings erst, als die Amerikaner den Genauigkeitsbeeinträchtigenden SA-Code (Selective Availability) abschalteten, wodurch der Positionierungsfehler für nichtdifferentielles GPS von vorher ca. 100 auf nun 5-15 Meter fiel. Kann man nur hoffen, daß sich Bush das nicht wieder anders überlegt! ;-)
Garmin Etrex Vista, Copyright Garmin Mit einigen irrgläubigen Meinungen bzgl. GPS möchte ich aber gleich vorab mal aufräumen:

Grundsätzlich genügt ein GPS- Standardmodell ohne eigenen Speicher für das Aufladen von Kartendaten. Empfehlen kann ich zum Beispiel die Receiver der Garmin Etrex - Reihe oder auch das entsprechende Pendant Sportrak von Magellan. Es sollte einerseits die Eingabe von Koordinaten erlauben, zu diesen navigieren können, und andererseits eine Trackfunktion besitzen um eine beliebige Route aufzeichnen und zurückverfolgen zu können.
Ich selbst besitze seit geraumer Zeit das Etrex Vista von Garmin (siehe Foto oben), mit dem ich sehr gute Erfahrungen während meiner USA- Tour im November 2002 gemacht habe.


Auf der nächsten Seite gibt es weitere Infos zur Ausrüstung und zum fahrbaren Untersatz.


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