Schon oft hatte ich mich während eines Aufenthalts im Raum Page darüber geärgert, daß ich dort keinen wirklich brauchbaren Aussichtspunkt für den fotogenen Lake Powell vorfand. Es gibt zwar westlich des Glen Canyon Staudamms einige ausgeschilderte Viewpoints entlang der Highway 89, allerdings sind diese nicht sonderlich spektakulär, da man meistens die Häuser und Piers der Wahweap Marina, oder aber die zahllosen Camper- Trucks am Lone Rock mit auf dem Foto hat.

Der Sonnenuntergang taucht die Felsklippen des Lake Powell in wunderschöne Rottöne.

Um so begeisterter war ich, als ich während der Vorbereitungen zu meiner 2002er USA- Tour Laurent Matrès Buch "Photographing the Southwest Volume 2" (Link siehe unter Vorbereitungen) in die Finger bekam, auf dessen Front Cover ein wunderschöner "Full Moon Shot" des Lake Powell abgebildet war. Im dazugehörigen Bericht las ich dann zum ersten Mal vom Alstrom Point. Der Eintrag in meine für diesen Urlaub erstellte "Must see"- Liste ließ da natürlich nicht lange auf sich warten! ;-)
Doch mein Urlaub entwickelte sich (wie so oft) um einiges anders als geplant, und es war schon bald abzusehen, daß ich wohl nicht alles, was ich mir vorgenommen hatte, schaffen würde. Und als ich mich nach der ersten Woche im Raum Page auf den Weg nach Escalante machte, hatte ich mich schon so gut wie damit abgefunden, daß aus Zeitmangel wohl auch der geplante Besuch des Alstrom Points dem Rotstift zum Opfer fallen würde. Im Nachhinein betrachtet wäre das wirklich jammerschade gewesen!

Blick auf den Gunsight Butte

Ein fast schon unglaublicher Zufall sollte allerdings bezüglich Alstrom Point nochmals eine Wende einleiten:
An meinem ersten Abend in Escalante ging ich in das (sehr zu empfehlende) Cowboy Blues Restaurant in der 530 West Main Street. Die Pizzas sind dort übrigens dermaßen groß, daß ich - obwohl eigentlich als guter "Futterer" bekannt - die weiße Fahne hissen, und mir notgedrungen den Rest einpacken lassen mußte. ;-)

Vollmond über dem Gunsight Butte

Im Restaurant saßen gerade mal 'ne Handvoll Gäste, doch da ich mir - wie so oft - Karten und Unterlagen mitgenommen hatte, um die Touren des nächsten Tages vorzubereiten, nahm ich nicht sonderlich Notiz von ihnen, auch nicht von dem gerade eingetroffenen Pärchen, das sich einige Tische weiter setzte. 10 Minuten später - ich war immer noch in meine Karten vertieft - stand der Mann auf einmal neben mir und sagte: "Excuse me, are you Karsten Rau?" Verdutzt schaute ich ihn an, und als er sich daraufhin mit Laurent Martrès vorstellte, hätte es mich beinahe ansatzlos vom Hocker geschmissen. :-)) Hierzu muß ich aber erst einmal etwas ausholen: Laurent Martrès ist ein hervorragender Landschaftsfotograf, bekannter Buchautor und begeisterter Globetrotter aus Los Angeles. Seine beiden Bücher Photographing the Southwest (Volume I+II) waren während der Vorbereitung zu meinem USA- Trip im November 2002 eine schier unerschöpfliche Infoquelle und deshalb nahezu ständig im Gebrauch. Die ersten Emailanfragen meinerseits ließen da natürlich nicht lange auf sich warten, und Laurent erwies sich diesbzüglich glücklicherweise als äußerst hilfsbereit. Es entwickelte sich ein reger Emailkontakt, bei dem ich ihm auch irgendwann mal von meiner Website und der geplanten USA- Tour erzählte. Daran, so erzählte er mir später, und an das Foto auf meiner "About me" - Seite erinnerte er sich, als er mich im Restaurant sah.

Laurent war mit seiner Frau Patricia auf einem Kurzurlaub in Utah unterwegs und sie hatten nur für einen einzigen Tag in Escalante Quartier bezogen. Welch ein Zufall!
Der Abend im Cowboy Blues Restaurant sollte noch sehr unterhaltsam werden. Laurent hatte unter anderem einige seiner fantastischen Fotos als DIN A3 - Abzüge dabei - und irgendwann kamen wir auch auf den Alstrom Point zu sprechen. Laurent sprach in den höchsten Tönen davon, und so entschied ich mich kurzerhand, diesem nun trotzdem einen Besuch abzustatten.

Alstrom Point