Eine Begehung der Subway via Left Fork Trailhead benötigt in der Regel keine technische Ausrüstung.
Sehr zu empfehlen ist allerdings die Mitnahme von zwei Trekkingstöcken, die bei den unzähligen Querungen
des North Creek, aber auch beim steilen Abstieg zum Flussbett äußerst hilfreich sind. Wenn man es geschickt anstellt, braucht man sogar bis kurz vor dem Erreichen
der Subway kein einziges Mal ins Wasser. Spätestens ab den letzten Kaskaden kurz vor der Subway
werden die Schuhe dann allerdings doch naß und daher empfehle ich die Mitnahme von Trekkingsandalen im Sommer,
bzw. ein zweites Paar Schuhe samt Neoprensocken in den Wintermonaten (Oktober bis März).
Das Wasser ist dann nämlich richtiggehend eiskalt! Wer sich das zweite Paar Schuhe sparen will, kann sich
bei der
Zion Adventure Company in Springdale spezielle
Canyoningschuhe samt Neoprensocken für ein paar Bucks ausleihen.
Ist man bei kalter Witterung unterwegs, sollte man auf jeden Fall Ersatzwäsche
und ein Handtuch mitnehmen, nur für
den Fall, daß es einen doch einmal ins Wasser legt. Dies ist so unwahrscheinlich übrigens nicht,
denn einerseits bergen die zahllosen Flussquerungen ein erhebliches "Reinfall- Potential" und andererseits
ist das felsige Flussbett im Bereich der Subway äußerst rutschig.
Aus dem gleichen Grund empfehle ich auch die Ersatzwäsche, Fotoausrüstung, etc.
wasserdicht zu verpacken.
Wer nicht allein unterwegs ist, und klettertechnische Erfahrung mitbringt, kann es durchaus versuchen, in den oberen
Teil der Subway zu gelangen. Kurz vor dem letzten Wasserfall sind rechts in der Felswand 4 B&H- Haken
angebracht, die eigentlich zum Abseilen gedacht sind. Ich hab' mir damals die Sache angesehen, und ich
denke, daß man dort durchaus unter Zuhilfenahme einiger Bandschlingen oder Reepschnüre samt Prusikschlingen
aufsteigen kann. Allerdings muß das
jeder für sich selbst entscheiden! Mir war das als Solo- Trekker, verbunden mit der Tatsache,
daß ich den ganzen Tag über keine einzige Menschenseele sah, einfach zu gefährlich, obwohl es
mich eigentlich schon mächtig juckte!
Im oberen Abschnitt befindet sich nämlich Fatali's berühmter North Pole, den ich gerne noch
gesehen und abgelichtet hätte (dazu später mehr).
Doch die Sicherheit geht nun einmal vor, und so siegte schließlich doch
die Vernunft! ;-)
Ach ja, noch was: Selbst bei warmem Wetter empfehle ich lange Hosen anzuziehen (am besten Zipper), denn während
des Hikes am Flussbett entlang bleibt man garantiert ungezählte Male am Gestrüpp und an niedrigen
Ästen hängen, was selbst mit langen Hosenbeinen schon mächtig nervt!
| Wegbeschreibung |
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Bevor man sich vom Left Fork Trailhead aus auf den Weg macht, sollte man nicht
vergessen, sein Parking Tag hinter die Windschutzscheibe des Autos zu
legen. Man erhält es am Backcountry Desk mit dem Permit.
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Ich war eigentlich bereits relativ spät dran, als ich gegen halb zehn vom Trailhead aus aufbrach. (Gebe aber im Nachhinein auch zu, daß ich den benötigten Zeitaufwand für die Tour doch ein wenig unterschätzt habe *g*) Vom Parkplatz aus folgt man den Pfad hinter der Informationstafel in Richtung Nordosten. Nach wenigen Metern kam ich zu einem zweiten Schild (siehe Foto links), bevor der Pfad endgültig im Wald verschwand. Den ersten Kilometer ist der großteils im Schatten der Bäume verlaufende Weg relativ eben und so kommt man zügig voran. Schon bald darauf endet der Baumbewuchs und man hat einen ersten herrlichen Ausblick auf das enge Tal des Great West Canyons. |
Nun beginnt einer der schwierigsten Abschnitte des gesamten Trails, der steile Abstieg zum North Creek. Ist zu Beginn der Trail noch gut sichtbar, verliert er sich schon bald im losen Geröll des steilen Abhangs. Einige meiner Vorgänger waren aber wohl glücklicherweise "Steinmännchen- Fetichisten", denn in den besagten Bereichen wiesen zahlreiche Steintürmchen den Weg. Dies sollte vorallem auf dem Rückweg noch sehr hilfreich werden. Natürlich gab ich mir diesbezüglich auch keine Blöße, und verdichtete, wo nötig die "Wegweiser" für die Nachfolgenden. ;-)
Auf dem losen Geröll des teilweise echt steilen Abstiegs waren die Trekkingstöcke wirklich
äußerst hilfreich, und ohne deren Hilfe hätte ich mich garantiert ein paar Mal abgesetzt!
Nach einer anstrengenden halben Stunde hatte ich schließlich das Flussbett des
North Creek erreicht. Zwei kleine Hinweistafeln markieren hier unten den Beginn des Aufstiegs.
Bevor man nun weiterläuft, sollte man sich - trotz der vorhandenen Schilder -
noch einmal die Umgebung einprägen, nicht daß man auf dem Rückweg die "Ausfahrt" verpasst!
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Von jetzt an folgt man einfach den North Creek flussaufwärts, teils auf einen
deutlich sichtbaren Pfad, teils off the beaten track. Eigentlich findet man beidseits des
Flussbetts unzählige Fußspuren, und es gibt wohl keinen allgemeingültigen Ratschlag,
welche Seite denn die bessere ist.
Möchte man es allerdings partout aufteilen, so würde ich sagen, daß man versuchen
sollte sich in der ersten Hälfte des Trails eher links des Flusses zu halten, während man in der
zweiten Hälfte meines Erachtens rechts besser vorankommt. Ist aber natürlich rein subjektiv!
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Malerische Kaskaden auf dem Weg zur Subway |
Während man am Anfang noch versucht Flussquerungen zu vermeiden, hat man schon bald
den "Dreh" raus und wird mit der Zeit auch immer sicherer. Dabei sind die Trekkingstöcke eine
unschätzbare Hilfe, denn sie geben zusätzlichen Halt bei den teils beachtlichen
Sprüngen von Fels zu Fels. ;-) Dennoch neigt man nach der x-ten Querung gerne ein wenig
zur Selbstüberschätzung, wobei man aber spätestens nach dem ersten "Vollbad" wieder auf
den Boden der Tatsachen zurückgebracht wird. :-) In den Wintermonaten sollte man allerdings diesbezüglich
noch um einiges vorsichtiger und bedachter unterwegs sein, denn in dem dann eiskalten Wasser wäre
ein unfreiwilliges Bad nicht wirklich lustig!
'Water Lightning', The Subway |
Den Trail selbst sollte man auf keinen Fall unterschätzen, denn sowohl die Querungen, Klettereinlagen und teils steilen Umgehungen,
wie auch das dichte Gestrüpp und tief hängende Äste, an denen man nahezu ständig hängen bleibt, fordern
dem Wanderer so einiges ab. Nichts desto trotz ist die Tour entlang des kristallklaren Wassers des North Creek
allein schon lohnenswert. |
Kurz hinter der großen Felsgrotte (im zweiten Foto oben im Hintergrund zu erkennen) lohnt es sich, das Flussbett etwas genauer im Auge zu behalten.
Durch einen schmalen Riss schiesst hier ein Teil des Wassers mit hoher Geschwindigkeit, bevor es sich, über mehrere,
kleine Kaskaden fließend, wieder vereinigt. Dies ist ein fantastisches Fotomotiv, und wurde schon von vielen Profis wie
Martrès, Kyper, Gibbs und natürlich Fatali abgelichtet (Näheres hierzu auf der nächsten Seite).
Nun hat man es beinahe geschafft, denn der Eingang zur Subway ist nur noch wenige hundert Meter entfernt!
Die nahezu senkrechten Felswände verengen sich hier so sehr, daß man notgedrungen im Flussbett weiterlaufen muß. Allerdings
ist das Wasser glücklicherweise gerade einmal ein paar Zentimeter tief. Die in den Jahrtausenden glattpolierten Felsplatten des North Creeks
sind, obwohl nahezu eben, extrem rutschig. Man sollte deshalb äußerst vorsichtig sein, um nicht unliebsame Bekanntschaft mit dem
knallharten Granit zu machen. ;-)
| Copyright 1999-2003 Karsten Rau | Letzte Änderung: 07. Februar 2003 |